Urlaub mit Hund

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Sommerzeit ist Urlaubszeit!

Dabei gilt für viele von Euch sicher auch hier: „Nicht ohne meinen Hund!“ Soll es gemeinsam mit dem Hund auf Reisen gehen, sind einige grundlegende Dinge zu beachten, damit der Urlaub sowohl für Euch als auch für Euren vierbeinigen Reisebegleiter eine entspannte Auszeit wird. Neben der Auswahl des passenden Reiseziels sowie einer geeigneten Unterkunft sind unter anderem auch Fragen bezüglich möglicher Einreisebestimmungen und des Transports zu klären. Damit bereits die Urlaubsplanung möglichst stressfrei verläuft und Ihr Euren Urlaub genießen könnt, habe ich Euch nachfolgend eine Übersicht über die wichtigsten Themen zusammengestellt.

Also, wohin soll die Reise gehen? Das ist vermutlich eine der ersten Fragen, die es zu klären gilt. Möchtet Ihr zusammen mit Eurem Hund am Strand entspannen? Oder soll es zum Wandern in die Berge gehen? Schwebt Euch womöglich eher ein gemeinsamer Städtetrip vor? Und wie möchtet Ihr vor Ort wohnen? Hotel, Ferienhaus- oder -wohnung oder geht es mit dem Camper auf Entdeckungstour? Auch wie Ihr ans Reiseziel kommt, ist vorab zu bedenken: Reist Ihr mit dem Auto, Campingbus, per Flugzeug, Fähre oder Bahn an? Ihr seht: An zu treffenden Entscheidungen mangelt es nicht. Allerdings sind hier neben Euren eigenen Wünschen und Vorlieben insbesondere auch die Bedürfnisse Eures Hundes zu berücksichtigen.

Reisetauglichkeit

Seid Ihr bereits mit Eurem Hund gereist, wisst ihr vermutlich schon, wie es um die Reisetauglichkeit Eures Vierbeiners bestellt ist. Verträgt er die Autofahrt oder wird ihm bereits nach kurzer Zeit schlecht? Ist er es gewohnt, per Zug oder gar per Flugzeug zu reisen und verhält sich währenddessen ruhig? Kommt er mit den beengten Platzverhältnissen im Campingbus über einen längeren Zeitraum klar? Habt ihr auf diese Fragen bisher noch keine Antworten, empfehle ich Euch zunächst einmal einen Wochenendtrip, um herauszufinden, wie Euer Hund mit der Anreise, aber auch den urlaubsbedingten Veränderungen, zurechtkommt. Bedeuten bereits An- und Abreise immensen Stress für das Tier, ist es ratsam, auf den gemeinsamen Urlaub zu verzichten. Insbesondere Welpen, aber auch ältere oder schwache Hunde sind dann bei Familienmitgliedern, Freunden oder einem Hundesitter besser aufgehoben. Bei Unsicherheiten zögert nicht und lasst beim Tierarzt einen Gesundheitscheck durchführen.

Reiseziel

Bei der Wahl des Reiseziels sollten schließlich nicht nur die Entfernung und die Dauer der Anreise berücksichtigt werden, sondern auch das Klima des Urlaubsortes. Wie Ihr sicher wisst, können Hunde ihre Körpertemperatur nicht so gut regulieren wie wir Menschen, weshalb grundsätzlich gilt: Als verantwortungsbewusste Hundebesitzer solltet Ihr allzu heiße Regionen meiden. Das stundenlange Schmoren in der prallen Sonne ist nichts für Euer Tier! Auf einen Strandurlaub müsst Ihr aber nicht grundsätzlich verzichten. Plant Eure Reise dann aber besser im Frühjahr oder Herbst und genießt gemeinsam mit Eurem Tier die gemäßigten Temperaturen und leeren Strände. Setzt euch außerdem mit den gültigen Einreisebestimmungen sowie regionalen Vorschriften und Gepflogenheiten auseinander: Dürfen alle Hunde unabhängig von ihrer Rasse in das Land einreisen? Welche Unterlagen müsst Ihr mit Euch führen? Welche Impfungen braucht Euer Vierbeiner? Gibt es vor Ort eventuell eine Maulkorbpflicht für Hunde? Darf mein Tier uneingeschränkt mit an den Strand oder ins Restaurant?

Folgende Fragen können Euch bei der Auswahl des Reiseziels weiterhelfen:

  • Kann ich meinem Hund das Klima und Wetter zur geplanten Urlaubszeit zumuten? Welche Vorkehrungen muss ich vorab für mein Tier treffen, damit es sich mit den Wetterbedingungen arrangieren kann?

  • Darf mein Hund in mein Wunschurlaubsland einreisen oder sprechen die gesetzlichen Einreisebestimmungen dagegen? Wie sieht es mit der Wiedereinreise nach Deutschland aus?

  • Welche regionalen Vorschriften zum Führen eines Hundes herrschen an meinem gewünschten Reiseziel?

  • Welche Infektionskrankheiten treten in dem Reiseland auf? Ist mein Hund ausreichend geschützt?

Unterkunft

Habt Ihr Euch für einen Urlaubsort entschieden, steht die Wahl der passenden Unterkunft an. Informiert Euch vorab, ob Euer Reiseziel geeignete Ferienunterkünfte für Mensch und Hund bietet. Denn nicht jedes Hotel, jeder Vermieter oder Campingplatz beherbergt tierische Gäste. Häufig wird auch die Anzahl der vierbeinigen Mitreisenden reglementiert, ein Aufpreis verlangt und es gibt spezielle Hausregeln, an die Ihr euch mit Eurem Hund zu halten habt. Im Hotel kann dies beispielsweise bedeuten, dass Euer Hund nicht mit in den Speisesaal darf; Ferienhausanbieter weisen außerdem meist daraufhin, dass Tiere auf dem Sofa oder im Bett tabu sind und in der Unterkunft nicht allein gelassen werden dürfen. Insbesondere vor einem Aufenthalt im Hotel, auf dem Campingplatz oder in einer Ferienwohnung solltet Ihr Euch zudem fragen, ob Euer Hund gut genug erzogen ist, sodass er die anderen Gäste nicht stört.

Folgende Fragen helfen Euch bei der Wahl der Unterkunft:

  • Sind Hunde in der Unterkunft erlaubt und welche Regeln gelten? Welche Zusatzkosten entstehen bei Mitnahme des Hundes?

  • Wie werde ich meine Zeit im Urlaub verbringen? Kann ich meinen Hund dabei mitführen oder brauche ich (zumindest gelegentlich) eine Betreuung für ihn?

  • Bietet die Unterkunft Zusatzleistungen bzw. -ausstattung für meinen Hund (z.B. Hundebett, Näpfe, umzäuntes Grundstück, Hundesitter)?

  • Ist mein Hund gut genug erzogen und verhält sich ruhig, sodass andere Gäste nicht durch ihn gestört werden?

An- und Abreise

Uns Menschen steht heutzutage eine Vielzahl von Transportmöglichkeiten zur Verfügung, die wir passend zu unseren persönlichen Vorlieben, unserem Zeitpensum und unserer Urlaubskasse auswählen können. Reisen wir jedoch mit Hund, sind weitere Punkte zu beachten. Neben der bereits erwähnten allgemeinen Reisetauglichkeit des Vierbeiners sind die Optionen in Hinblick auf das Tierwohl deshalb vorab genau zu prüfen.

  • Flugzeug: Klar, für uns Menschen bedeuten Flugreisen häufig eine immense Zeitersparnis und ein gewisses Maß an Bequemlichkeit. Bedenkt aber bitte, dass Hunde je nach Körpergewicht und abhängig von der jeweiligen Fluggesellschaft nicht in der Kabine mitreisen dürfen, sondern getrennt von Euch in einem nicht klimatisierten Frachtraum untergebracht werden. Klingt stressig? Ist es für die meisten Vierbeiner sicher auch.

  • Bahn: Wie sollte es anders sein – auch bei der umweltfreundlichen Reise per Bahn muss einiges beachtet werden, auch wenn sich spezifische Regeln je nach Reiseland unterscheiden können. Meist gilt während der Bahnfahrt eine Leinen- und Maulkorbpflicht, es sei denn, Euer (kleiner) Hund reist in einer Transportbox. Kennt Euer Vierbeiner den Maulkorb bisher nicht, solltet Ihr ihn rechtzeitig daran gewöhnen, um Stress zu vermeiden. Für eine entspannte Reise empfiehlt es sich zudem, das Bahnfahren vor dem Urlaubsantritt zu üben: Ungewohnte Geräusche, fremde Gerüche und große Menschenansammlungen machen viele Hunde nervös. Außerdem spielt vor allem bei längeren Reisen die richtige Sitzplatzwahl eine Rolle. Wenn möglich, bucht ein gesondertes Abteil – hier findet Ihr gemeinsam mit Eurem Vierbeiner die nötige Ruhe.

  • Schiff oder Fähren: Manche Urlaubsziele lassen sich nur per Schiff oder Fähre erreichen. Aber nicht jeder Anbieter erlaubt die Mitnahme von Haustieren – schaut also unbedingt vorab in die entsprechenden Förderbedingungen. Und wusstet Ihr schon, dass auch Hunde seekrank werden können? Wollt Ihr also gemeinsam mit Eurem Vierbeiner in See stechen, empfehle ich Euch vorab erstmal eine kleine Fahrt mit dem Ausflugsdampfer zu unternehmen, um zu schauen, wie Euer Tier damit zurechtkommt.

  • Auto oder Camper: Die größte Flexibilität bei der Reise mit Hund bietet für mich das Auto oder der Camper. Vor allem wenn der Hund das Autofahren bereits kennt, ist die Anreise so mit möglichst wenig Stress für das Tier verbunden. Neben der korrekten Sicherung des Vierbeiners, etwa in einer Transportbox oder mithilfe eines Sicherheitsgeschirrs, solltet Ihr je nach Fahrtlänge genügend Pausen einplanen. Bei langen Anfahrten ist es ratsam, eine Zwischenübernachtung einzuplanen. Schaut Euch also frühzeitig nach einer geeigneten Unterkunft oder einem passenden Stellplatz für Euren Camper um. Eine erste Pause legt ihr bestenfalls nach etwa zwei Stunden Fahrt ein. Bitte sichert Euren Hund auch auf Raststätten ausreichend, damit er Euch nicht entwischen kann. Vielleicht sucht Ihr außerdem bereits vorab entlang Eurer Reiseroute nach geeigneten Plätzen für eine entspannte Pause - fernab des klassischen Autobahnrasthofs. Manche Hunde finden die Autobahn mit den vorbeibrausenden LKWs so unheimlich, dass sie die Pipi-Pause lieber ausfallen lassen.

Grundsätzlich möchte ich Euch je nach Reisezeit und -ziel raten, bereits nachts oder in den frühen Morgenstunden in den Urlaub zu starten – so entgeht Ihr der Hitze am Tag. Sonnenschilder spenden dem Vierbeiner im Auto oder Camper zudem auch während der Fahrt am Tage Schatten. Gebt Eurem Vierbeiner außerdem die Möglichkeit, vor Reisebeginn ausreichend zu trinken und nehmt auch für die Fahrt genügend Wasser und einen Napf und verstaut die Sachen griffbereit. Das Futter solltet Ihr hingegen circa zwei Stunden vor Abfahrt reduzieren oder absetzen. Die Regulierung des Futters beugt Übelkeit und Erbrechen vor. Während der Fahrt gilt dann: Fenster zu! Bei ständiger Zugluft droht dem vierbeinigen Reisebegleiter womöglich eine Bindehautentzündung.

Koffer packen für den Hund

Abhängig vom Transportmittel und von der Ausstattung Eurer Unterkunft, kann sich die Reisetasche Eures Hundes ganz schön schnell füllen. Hinein gehören zum Beispiel:

  • Impfpass/EU-Heimtierausweis

  • Kopie der Hunde-Haftpflichtversicherung

  • Adressen von Tierärzten an Eurem Reiseziel

  • Hundefutter, Leckerlis, Dosenöffner

  • Trinkwasser für die Reise

  • Näpfe

  • Hundebett

  • übliche Medikamente, Reiseapotheke und Erste-Hilfe-Set

  • Halsband (mit Anschrift der Urlaubsadresse, Eurer Telefonnummer und dem Reisezeitraum), Geschirr, Leine, Schleppleine

  • Maulkorb (falls nötig)

  • Kotbeutel

  • Bürste, Kamm, Handtuch

  • Lieblingsspielzeug(e)

  • Transportausrüstung

Puh, ganz schön viel zu beachten, oder? Lasst Euch davon aber nicht abschrecken. Die gemeinsame Zeit mit Eurem Vierbeiner entschädigt Euch sicher für den zusätzlichen Aufwand! Und jetzt: Gute Reise!

Ihr habt noch Fragen oder Anmerkungen? Ich freue mich über eure Nachrichten.

Eure Jess